
Willkommen


- Dieter Finzen
- In Mori (Stockelsdorf) bei Lübeck aufgewachsen, habe ich bereits von 1916 bis 1918 am Ersten Weltkrieg im Füsilierregiment "Königin" Nr. 86 teilgenommen. Im August 1939 wurde ich als Veteran in die Wehrmacht eingezogen. In diesem Blog veröffentliche ich mein Kriegstagebuch.
Samstag, 31. Dezember 2011
31. Dezember 1918

Montag, 26. Dezember 2011
26. Dezember 1918
Endlich werden wir hineingeholt. Wir gruppieren uns allesamt um den Tannenbaum und singen Weihnachtslieder. Dann bewundern wir die uns zugedachten Gaben und bedanken und herzlichst bei allen Postmädels. Jeder von uns hat Kuchen, Nüsse, Äpfel, Zigarren, Zigaretten, ein Andenken an Münden und sonstige Kleinigkeiten bekommen. Die Freude ist groß! Nun geht es an die Herrichtung der Kaffeetafel. Kuchen steht in reichlichern Mengen zur Verfügung. Leider kann ich nicht allzu viel von den schönen Sachen essen, da ich von meinen Quartiersleuten schon reichlich mit diesen leckeren Dingen verwöhnt wurde. Liebenswürdiger und anerkennender hätten sich die Damen gar nicht erweisen können.
----
Finally, we are let in. We all gather around the tree and sing christmas carols. Afterwards, we admire the gifts intended for us and heartily thank all the post girls. Each one of us received cake, nuts, apples, cigars, cigarettes, a souvenir of Münden and other small things. Joy is great amongst us! Now we put up the coffee table. Cake is available in large quantities. Unfortunately I can not eat a lot of all the fine things, since I have already been coddled a lot by my hosts with all those delicacies. The post girls could not have been more gracious and appreciative.

Finalmente entriamo. Ci raccogliamo tutti intorno all'albero e cantiamo le canzoni di Natale. Poi ammiriamo i regali preparati per noi e ringraziamo di cuore le ragazze. Ognuno di noi riceve dolci, noccioline, mele, sigari, sigarette, un souvenir di Müunden ed altre piccole cose. C'è grande gioia in noi! Sistemiamo la tavola, il dolce è disponibile in gran quantità. Purtroppo non posso mangiarne troppe di quelle buone cose, perché i miei ospiti mi hanno già coccolato con i loro dolci. Le ragazze dell'ufficio postale non avrebbero potuto essere più gentile e premurose.
Sonntag, 25. Dezember 2011
Zurück in der Heimatstadt Flensburg

Das stolze Regiment „Königin“ war nicht mehr.
The proud regiment "Königin" ceased to exist.

25. Dezember 1918
Samstag, 24. Dezember 2011
24. Dezember 1918
24.12.1916
24.12.1917
24.12.1916
24.12.1917

24.12.1917
Donnerstag, 22. Dezember 2011
Getrennter Rückweg

Das Regiment marschierte durch Kassel und ward in der Umgegend von hann. Münden untergebracht. Von hier aus wurde das III. Bat. am 22. Dezember, 1 Uhr nachts, verladen. Am 24 Dezember, morgens 11 Uhr traf es in Sonderburg ein. Der Stab und das II. Bat. – die Reste des I. Bat. waren auf dieses verteilt – fuhren am Morgen des 23. ab. Sie sollten Weihnachten nicht zu Hause verleben, sondern trafen erst am 25. Dezember, 9.30 morgens, auf der Flensburger Weiche ein.
The regiment marched through Kassel ws billeted in the surrounding area of Hannoversch Münden. From here, the 3rd Battailon was loaded on Dec 22nd, 01:00 am. It reached Sonderburg on Dec. 24th, 11:00 am. The staff and the 2nd Battailon - the remains of the 1st had been distributed to it - left the morning of Dec 23rd. They were not to be at on on Christmas Eve, but only on December 25th, 09:30 a.m. on the Flensburg railway junction.

Dienstag, 20. Dezember 2011
Der Vorbeimarsch an Schloß Wilhelmshöhe
In den folgenden 14 Tagen marschierte das Regiment im Gebiet der Eder und Fulda, am 20. Dezember wurde Kassel erreicht. Hier durfte die Division noch einen erhebenden Augenblick empfingen. Bei Schloß Wilhelmshöhe hatte sie die Ehre, an ihrem Feldherrn vorbeimarschieren zu dürfen. Wie ein Recke der Vorzeit seine Umgebung überragend, stand Generalfeldmarschall von Hindenburg am Wege. Klar und weithin vernehmlich Klang sein „Guten Morgen, Kameraden!“ über die Kolonnen. Wer an diesem Tage des Feldherrn verehrtes Haupt erblickte, wird den Anblick verhaltenen Schmerzes in diesen ehernen Zügen nicht wieder vergessen.
Das Regiment marschierte durch Kassel und ward in der Umgegend von hann. Münden untergebracht.
Anmerkung:
1918 wurde das Schloss Wilhelmshöhe für drei Monate Sitz der Obersten Heeresleitung; von hier aus organisierte Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg mit seinem Stab die Demobilisierung der deutschen Truppen.
During the following 14 days the regiment marched through the Eder and Fulda area, on December 20th, Kassel was reached. Here the division was to receive an enlightening moment. At Castle Wilhelmshöhe it had the honor to parade their Supreme Commander. Like a champion from time immemorial towering above his surroundings, General Hindenburg stood next to the route. Clearly and audible to the distance his "Good morning, comrades!" sounded above the columns. Who ever saw the face of the venerated commander that day, will never forget the sight of suppressed pain in these iron features.
The regiment marched through Kassel ws billeted in the surrounding area of Hannoversch Münden.
Note:
In 1918, Castle Wilhelmshöhe was the headquarter of Supreme Army Command; from here, Field Marshal General Paul von Hindenburg organized the demobilization of the german army together with his staff.

Der alter Weserstein
![]() |
Der Weserstein, Quelle: Wikipedia.org |
Wo Werra sich und Fulda küssen
Sie ihre Namen büssen müssen,Und hier entsteht durch diesen Kuss
Deutsch bis zum Meer der Weser Fluss.
Hann. Münden, d. 31. Juli 1899
Größere Kartenansicht
"Where Werra and Fulda do kiss
and they forfeit their names,
here a riveris created by this kiss,
german up to the ocean the river Weser."
[note: literally translated poem]

20. Dezember 1918

Zweifelhafte Elemente in Marineuniform versuchen, störend einzugreifen, doch vergebens. Kassel ist eine sehr schöne Stadt. Malerisch liegt das Schloß Wilhelmshöhe, zu dem terrassenartig breite Stufen hinaufführen. Es ist sehr hoch im Habichtswald gelegen, und der Herkules ist schon von sehr weitem zu sehen. Nach Beendigung des militärischen Schauspiels marschieren wir weiter über Sandershausen, Landwehrhagen, Lutterberg nach Hann. Münden. Hier werden wir alle in Einzelquartieren untergebracht, mit denen im allgemeinen jeder zufrieden ist. Ich komme zu der Familie Wilhelm Ludwig, Vogelsang 1093.
Bei meinen Quartiersleuten, einem alleinstehenden älteren Ehepaar (der Mann arbeitet als Schustergeselle in der Stadt) habe ich es sehr gut. Mit dem Neffen schlafe ich in einer Stube. Ich habe ein schönes Bett für mich, nehme sämtliche Mahlzeiten bei meinen Gastgebern ein und brauche mir kein essen von unserer Feldküche zu holen. Sogar ein Klavier steht mir zur freien Benutzung zur Verfügung. Oft Spiele ich mit dem Neffen zusammen, er Klavier und ich Geige. Herr und Frau Ludwig tun alles Mögliche für mich. Hann. Münden ist sehr schön am Zusammenfluß von Fulda und Werra gelegen.
Am Zusammenfluß steht der Weserstein mit der bekannten denkwürdigen Inschrift. Die Stadt hat ihr mittelalterliches Gepräge gut bewahrt. Sie ist nicht gerade groß; aber man fühlt sich heimisch in ihren Mauern. Einen prächtigen Anblick bieten die vielen Fachwerkhäuser aus dem Mittelalter.
Die Umgebung der Stadt mit den vielen bewaldeten Höhen ist sehr reizend. Zusammen mit zwei Kameraden werde ich bestimmt, auf dem Postamt Dienst zu machen und dort den Postmädels, den Telephonistinnen und Telegraphistinnen bei ihrer anstrengenden Arbeit zu helfen. Die Mädels sind über diese Mithilfe natürlich sehr erfreut und nehmen die Dienste von Rudi, Bubi und Didi gerne an.

Dubious elements in naval uniforms try to disturb the parade, but to no avail. Kassel is a very beautiful town. Wide steps lead up the terraces to the picturesquely situated castle. It is located high up in the Habicht forest, and the Herkules monument can be seen in the far distance. After the military spectacle has ended, we march on to Hannoversch Münden via Sandershausen, Landwehrhagen and Lutterberg. Here, we get billeted into single quarters, which in general accomodate everyone well. I get assigned to family Wilhelm Ludwig, Vogelsang 1093.
I have a good life at my hosts, an older married couple (the husband works as a shoemaker in the town). I share a bedroom with the nephew. I have a nice bed for me alone, have all meals together with my hosts and not need to pick up food at our field canteen. Even a piano is available to my free use. Often I play together with the nephew, he plays the piano and I play the violin. Mr. and Mrs. Ludwig care for me very well. Hannoversch Münden is beautifully situated at the river junction of Fulda and Werra.
At the junction, there is the Weserstein [note: Stone of Weser] with the well-known inscription. The town has kept its medieval image well. It is not big; but feels at home within its walls. All the medieval frame houses show a magnificent sight.
The surroundings of the town with its hills and forests are very lovely. Togehter with two comrades I get ordered to do service in the post office and to support the telephone and telegraph girls with their hard work. The girls are happy about the help and gladly do accept the support of Rudi, Bubi and Didi. We get introduced into all the details, sit at the phone cupboards, tranfser telegrams, pick up long distance calls, register fees for telegrams and phone calls, etc. I even receive morse telegrams.
Actually, we only were to do the nightly post service, but often we are also here at daytime. One of my comrades is accomodated in the first floor of the same house in Vogelsang, at the Brink, famliy, who are also very nice persons. Sometimes, we join Mr. Brink, a former railway employee, in the afternoons or evenings. He shows the town's sights to us; we also accompany him to the Tillyschanze.
Montag, 19. Dezember 2011
... "ein richtiggehendes Judendorf"
"Eine hübschen Rebekka" nutzt die Damenwahl und hat das Privileg, Dieters erste Tanzpartnerin im Leben gewesen zu sein.
Eine Recherche im Internet ergab Erschreckendes in Hinblick auf das weitere Schicksal der jüdischen Bevölkerung in Hoof.
Unter http://www.alemannia-judaica.de/hoof_synagoge.htm findet sich eine ausführliche Beschreibung des Judentums in Hoof:
Demnach lebten 1933 noch etwa 120 jüdische Personen am Ort. In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien weggezogen, beziehungsweise ausgewandert (u.a. in die USA, Argentinien und in die Niederlande). Die Israelitische Volksschule wurde Anfang 1934 aufgelöst; gleichzeitig trat Lehrer Menko Schirling in den Ruhestand (gestorben 1936 und als einer der letzten im jüdischen Friedhof beigesetzt).
Von den in Hoof geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):
Meta Minna Bachrach geb. Spier (1895), Mathilde Benedik geb. Heiser (1876), Bertha Benedik geb. Heiser(1885), Dina Blumenfeld geb. Heiser (1888), Franziska Bondi geb. Harsir (1899), Rebecka Cohen geb. Wallach (1880), Regina Eichenwald geb. Goldschmidt (1871), Felix J. Goldschmidt (1880), Johanna Goldschmidt geb. Rosenbach (1888), Siegbert Goldschmidt (1910), Siegmund Goldschmidt (1899), Julie Groß geb. Kaiser (1883), Berthold Gumpert (1902), Gustav Gumpert (1864), Irma Gumpert geb. Goldschmidt (1914), Josef Gumpert (1873), Meinhard Gumpert (1908), Moritz Gumpert (1902), Joseph Hattenbach (1877), Siegfried Hattenbach (1879), Louis Heiser (1882), Siegbert Heiser (1912), Theodor Heiser (1879), Dina Herz geb. Rosenbach (1880), Josef Kaiser (1869), Leo Kaiser (1909), Emma Kaschmann geb. Speier (1896), Johanna Levy geb. Gumpert (1878), Paula Lilienthal geb. Kaiser (1901), Selma Löb geb. Gumpert (1884), Emma Oberdorff geb. Mondschein (1861), Elfriede Petrakowski (1922), Jettchen Petrakowski geb. Rosenbach (1891), Feist Rosenbach (1856), Gusta Rosenbach (1890), Jettchen (Jetty) Rosenbach (1859), Lina Rosenbach geb. Rosenbach (1892), Max Rosenbach (1885), Toni Rosenbach (1889), Erna Rosenbaum geb. Wertheim (1907), Berta Rothschild geb. Hattenbach (1886), Agathe Schirling (1911), Brunhilde Speier (1922), Liselotte Speier (1924), Max Speier (1897), Olga Speier geb. Wertheim (1900), Selma Speier geb. Gumbert (1893), Simon Speier (1888), Hermine Stahl geb. Gumbert (1872), Jettchen Stern geb. Goldschmidt (1877), Gerda Wallach geb. Gumpert (1900), David Wertheim (1930), Johanna (Hanna) Wertheim geb. Kaiser (1905), Joseph Heinz Wertheim (1931), Ludwig Wertheim (1937), Ruth Wertheim (1935), Sally Wertheim (1933), Lina Westheimer geb. Rosenbach (1882).
Aus Breitenbach sind umgekommen: Ida Biermann geb. Levi (1912), Betty Felsenthal geb. Kugelmann (1875), Frieda Felsenthal geb. Kugelmann (1879), Isaak Heiser (1868), Isidor (Isaak) Heiser (1884), Ilse Jacob (1923), Sara Kaiser geb. Heiser (1880), Selma Katz geb. Levi (1888), Jenny Levi geb. Wertheim (1897), Settchen Löwenstern geb. Japhet (1850), Hans Louis Reuter (1883), Friedel Roth (1913), Meta Martha Stern geb. Heiser (1880), Herbert Wertheim (1912), Hermann Wertheim (1872), Hilda Wolff geb. Heiser (1876).
Hinweis: die Liste zu Breitenbach kann Fehler enthalten, da es ständig zu Verwechslungen mit Breitenbach am Herzberg kommt.
On December 19th, 1918, Dieter mentions for the second time to have met jews. While his descriptions in Wilna (Nov 1st, 1917), is rather negative and rejecting, in Hoof now his opinion is positive, mentioning the "many beautiful girls who all are eager to dance".
"A lovely Rebekka" takes the chance of the ladies' choice and has the priviledge to be the first dancing partner in Dieter's life.
An internet research reveals terrifying facts concerning the fate of the jewish citicens of Hoof.
At http://www.alemannia-judaica.de/hoof_synagoge.htm, a detailed description of jewish life in Hoof can be found.
According to it, 1933 120 jewish persons lived in the village. Throughout the following years, due to the increasing reprisals a portion of the jewish community members left or emigrated (e.g. to the USA, Agentine or Netherlands). The jewish elementary school was closed beginning of 1934; the same time teacher Menko Schirling retired (he died in 1936 and was one of the last persons to be buried on the jewish cementary).
Of all jewish persons that were born in Hoof or have lived there for a significant length of time, the following died throughout the time of the National Socialist Tyranny (the list was received from Yad Vashem, Jerusalem and from the Bundesarchiv/National Archive, Memorial Book - Victims of the Persecution of Jews under the National Socialist Tyranny in Germany 1933 - 1945):
Meta Minna Bachrach née Spier (1895), Mathilde Benedik née Heiser (1876), Bertha Benedik née Heiser(1885), Dina Blumenfeld née Heiser (1888), Franziska Bondi née Harsir (1899), Rebecka Cohen née Wallach (1880), Regina Eichenwald née Goldschmidt (1871), Felix J. Goldschmidt (1880), Johanna Goldschmidt née Rosenbach (1888), Siegbert Goldschmidt (1910), Siegmund Goldschmidt (1899), Julie Groß née Kaiser (1883), Berthold Gumpert (1902), Gustav Gumpert (1864), Irma Gumpert née Goldschmidt (1914), Josef Gumpert (1873), Meinhard Gumpert (1908), Moritz Gumpert (1902), Joseph Hattenbach (1877), Siegfried Hattenbach (1879), Louis Heiser (1882), Siegbert Heiser (1912), Theodor Heiser (1879), Dina Herz née Rosenbach (1880), Josef Kaiser (1869), Leo Kaiser (1909), Emma Kaschmann née Speier (1896), Johanna Levy née Gumpert (1878), Paula Lilienthal née Kaiser (1901), Selma Löb née Gumpert (1884), Emma Oberdorff née Mondschein (1861), Elfriede Petrakowski (1922), Jettchen Petrakowski née Rosenbach (1891), Feist Rosenbach (1856), Gusta Rosenbach (1890), Jettchen (Jetty) Rosenbach (1859), Lina Rosenbach née Rosenbach (1892), Max Rosenbach (1885), Toni Rosenbach (1889), Erna Rosenbaum née Wertheim (1907), Berta Rothschild née Hattenbach (1886), Agathe Schirling (1911), Brunhilde Speier (1922), Liselotte Speier (1924), Max Speier (1897), Olga Speier née Wertheim (1900), Selma Speier née Gumbert (1893), Simon Speier (1888), Hermine Stahl née Gumbert (1872), Jettchen Stern née Goldschmidt (1877), Gerda Wallach née Gumpert (1900), David Wertheim (1930), Johanna (Hanna) Wertheim née Kaiser (1905), Joseph Heinz Wertheim (1931), Ludwig Wertheim (1937), Ruth Wertheim (1935), Sally Wertheim (1933), Lina Westheimer née Rosenbach (1882).
Victims born in Breitenbach were: Ida Biermann née Levi (1912), Betty Felsenthal née Kugelmann (1875), Frieda Felsenthal née Kugelmann (1879), Isaak Heiser (1868), Isidor (Isaak) Heiser (1884), Ilse Jacob (1923), Sara Kaiser née Heiser (1880), Selma Katz née Levi (1888), Jenny Levi née Wertheim (1897), Settchen Löwenstern née Japhet (1850), Hans Louis Reuter (1883), Friedel Roth (1913), Meta Martha Stern née Heiser (1880), Herbert Wertheim (1912), Hermann Wertheim (1872), Hilda Wolff née Heiser (1876).
Note: The Breitenbach list might contain mistakes, since it sometimes get confused with Breitenbach am Herzberg.

Sonntag, 18. Dezember 2011
18. Dezember 1918, 19. Dezember 1918
Hoof ist ein richtiggehendes Judendorf, wie es deren viele in Hessen gibt. Auffallend sind die vielen hübschen Mädchen, die alle große Lust zum Tanzen haben. An beiden Abenden veranstaltet unsere Einheit ein Tanzvergnügen im Wirtshaus. Hier betrete ich zum erstenmal in meinem Leben einen Tanzboden, noch dazu gegen meinen Willen. Eine hübsche Rebekka, die ich schon vorher kennengelernt hatte, weiß mich bei Damenwahl in dem bunten Gedränge zu erhaschen und auf den Tanzboden zu ziehen. So musste ich doch tanzen! Aber ein Bär hätte bestimmt besser getanzt. Sonst gefällt es uns im Dorf ausgezeichnet. Wir haben eine gute Station, auf der wir uns den Dienst umgehen lassen. Wenn kein Betrieb ist, unterhalten wir uns telefonisch mit den Postmädeln in den Nachbarorten.
Hoof is a real Jews village, like so many others here in the Hessen area. Noticably are the many beautiful girls who all are earger to dance. Both evenings, our unit invites to a dancing evening at the local inn. Here, I set foot on the dancing floor for the first time in my life, and this even against my will. A lovely Rebekka, who I aleady got to know before, managed to catch me at the ladies' choice and drag me to the dancing floor. So I finally had to dance! But even a bear surely would have done better. Apart from that, we like the village a lot. We have set up our post, for which we do the service in turns. When there is no service, we talk to the post-girls [note: young girls working for the post service] in the surrounding villages via telephone.

Abonnieren
Posts (Atom)