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In Mori (Stockelsdorf) bei Lübeck aufgewachsen, habe ich bereits von 1916 bis 1918 am Ersten Weltkrieg im Füsilierregiment "Königin" Nr. 86 teilgenommen. Im August 1939 wurde ich als Veteran in die Wehrmacht eingezogen. In diesem Blog veröffentliche ich mein Kriegstagebuch.

Samstag, 11. Mai 2013

Die Deutsche Wochenschau

Die Deutsche Wochenschau berichtet über die ersten Tage des Westfeldzuges:


Deutsche Wochenschau vom 15.05.1940


The German Weekly Newsreel, 15.05.1940
The German Weekly Newsreel reports on the first days of the Western Campaign





 
GB FRA IT

11. Mai 1940 - Jagers te Voet



Gestern war wunderschönes Wetter, und dabei ist es Krieg. Sonst wärest Du in einigen Stunden ganz nahe bei mir gewesen, um mir von Claude zu erzählen, unserer Claude, die mit den Füßen strampelt und vor sich hinplappert und Dir so anziehende und zugleich schalkhafte Erinnerungen verschafft.
Ich war 7 Jahre alt, als Papa aus dem Krieg zurückkehrte; ich glaube nicht, daß ich ihn geliebt habe. Wenn ich euch wiedersehe, wird es mit Claude und mir vielleicht dasselbe sein …, falls ich euch wiedersehe. Darüber habe ich heute morgen ganz alleine geweint.
Bei unserer Abfahrt von St. D. war Mama mit Marie da. Sie war ruhig und tapfer. Wenn sie Dir wenigstens Nachricht von mir geben könnte. Vielleicht könnte ich durch sie mit Dir in Verbindung kommen, falls du meine Briefe nicht erhältst. Denn ich hoffe, daß Du Brüssel hast verlassen können, ganz gleich wohin, ganz gleich.



Yesterday the weather was glorious and yet we are at war. Otherwise you could have been at my side in a few hours, to tell me about Claude, our Claude, who waves her feet about and babbles away and creates for you memories that are so appealing and yet at the same time mischievous.  
I was 7 years old when Dad returned from the war;  I don't think that I loved him. Perhaps when I see you again it will be the same with Claude and me....  if I do see you again. I cried about this when I was alone this morning.
When we left St. D. Mother was there with Marie. She was calm and brave. If she could at least give you news of me. Maybe I could contact you through her, in the event of you not receiving my letters. Because I hope that you have been able to leave Brussels, wherever you have managed to get to, anywhere else is fine.



FRA IT

11. Mai 1940

1. Uhr morgens Abmarsch der Kompanie von Kessebüren nach Unna. Dort geht es sofort ans Verladen. Um ½ 9 Uhr morgens fährt der Transport ab. Wir fahren über Dortmund, durch das Zechengebiet hindurch, über Bochum, Herne, Gelsenkirchen, Osterfeld, Sterkrade, Dinslaken, Voerde, Wesch, Geldern nach Kevelaer. 
Hier treffen wir 120 Uhr ein und gehen gleich an die Entladung. Wir marschieren über Goch nach Pfalzdorf. Ich werde beim Bauern Ingenerf einquartiert und schlafe in einer Knechtekammer. Land und Leute machen schon einen ganz holländischen Eindruck. Abend falle ich todmüde ins Bett.
 
At 1a.m. the company sets off from Kessebüren to Unna. There we start loading immediately. At 8.30a.m. the train sets off. We go through Dortmund, through the mining area, through Bochum, Herne, Gelsenkirchen, Osterfeld, Sterkrade, Dinslaken, Voerde, Wesch, Geldern to Kevelaer.   
Here we arrive at 12 o'clock and set about unloading immediately. We march through Goch to Pfalzdorf. I am billeted with the farmer Ingenerf and sleep in a farm-servant's room. The countryside and people seem very Dutch. In the evening I fall into bed dead-tired.

FRA IT