Willkommen

Bitte beachten Sie, dass die Einträge in umgekehrter Reihenfolge geschrieben sind, der erste Eintrag befindet sich unten auf der Seite. Um Dieters ersten Eintrag zu lesen, beginnen Sie bitte hier!

Please note that the entries on each page are in reverse order, first entry at the bottom of the page. To read Dieter´s first entry, please start from here!

Veuillez noter que les inscriptions au journal figurant à chaque page sont reprises dans l'ordre inverse, la plus ancienne étant en bas de page. Pour voir la toute première inscription de Dieter, commencez ici!

Si noti che le date di inserimento nel diario sono in ordine inverso, si parte da quella a fondo pagina. Per andare al primo giorno del diario di Dieter clicca qui!

Mein Bild
In Mori (Stockelsdorf) bei Lübeck aufgewachsen, habe ich bereits von 1916 bis 1918 am Ersten Weltkrieg im Füsilierregiment "Königin" Nr. 86 teilgenommen. Im August 1939 wurde ich als Veteran in die Wehrmacht eingezogen. In diesem Blog veröffentliche ich mein Kriegstagebuch.

Mittwoch, 6. November 2013

Ende - The End

Am 21.Oktober kehrte Dieter heim, sein Tagebuch endet mit seiner Frage, ob er "einmal wieder Soldat werden müsse" - seine Frage ist auch unsere Frage!

Als ich am 1. August 2009 Dieters ersten Tagebucheintrag veröffentlichte, war noch nicht absehbar, welchen Verlauf dieses Projekt nehmen würde. Würde dieses Tagebuch überhaupt auf Interesse stoßen?
Nun nach über 600 Blogeinträgen und 130.000 Seitenaufrufen bin ich sicher, dass sich die Mühe gelohnt hat. Neben mir haben viele Unterstützer geholfen, diesen Blog mit Leben zu füllen und einem möglichst grossen Publikum zugänglich zu machen. Es wurde übersetzt, es gab zusätzliche Recherchen oder wertvolle Hinweise, wo sich noch etwas herausfinden läßt.
Den vielen Unterstützern und Lesern meinen herzlichen Dank! Einige von Euch waren von Anfang an dabei und ohne Eure Hilfe hätte ich den zweiten Teil möglicherweise nicht mehr veröffentlichen können, schon aus Zeitgründen.


Nach nunmher vier Jahren gilt es nun, dieses Tagebuch zu schliessen - es gibt kein weiteres von Dieter, das ich veröffentlichen könnte, leider. Den Blog selber werde ich in dieser Form online lassen.

Dieter hat seine zwei Tagebücher in einem Buch als Reinschrift hinterlassen und sich dabei sehr viel Mühe gegeben. Für weitere Eintragungen wäre kein Platz gewesen und denoch gehe ich davon aus, dass Dieter im weiteren Verlauf des Krieges erneut eingezogen worden sein wird.
Die Tatsache, dass das Tagebuch keine weitere Nummerierung, z.B. Kriegstagebuch Nr. 1, aufweist, spricht für mich dafür, dass es ihm nicht gelungen ist, seine weiteren Erfahrungen festzuhalten.

Dass ich
derzeit leider nicht mehr zu berichten vermag, ist für mich sehr frustrierend. Sicherlich wird der eine oder andere Leser noch weitere Details über Dieter erwartet haben. 

Ich werde weiter versuchen, mehr über Dieters weiteres Schicksal zu erfahren und dann an dieser Stelle berichten.


Vielen Dank



The End


Dieter returned home on the 21st of October, and his diary ended with the question whether he would "have to become a soldier once more" - his question is our question too!

When I published Dieter's first diary entry on the 1st of August 2009 there was no way of foreseeing how this project would develop. Would anyone even find this diary interesting?

Now, after more that 600 blog entries and 130,000 hits I am certain that it has been worth the effort. Many supporters have worked alongside me in order to fill this blog with life and make it accessible to the largest possible audience. It was translated, additional research was conducted, or valuable advice was given as to where more could be discovered.

My grateful thanks to my many supporters and readers! Some of you have been there from the beginning and without your help I might not have been able to publish the second section, if only for reasons of time.

So now it is time to close this diary, after four years - there is nothing more by Dieter which I can publish, unfortunately. I will leave the blog itself online in its present form.

Dieter left us his two diaries as a fair copy in one volume and went to great effort to do so. There would have been no space for further entries and yet I work on the assumption that Dieter will have been called up once more as the war continued.

The fact that the diary has not been numbered e.g. war diary volume 1, says to me that he did not manage to record his later experiences.

I find it very frustrating that I am not currently able to give any more information. I am sure that not a few readers will have been expecting to read further information about Dieter.

I will keep trying to learn more about what happened to Dieter, and then to report it here.


FRA IT

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Heimkehr

Heimkehr


the return home
We now head homewards happily again
enthusiastic greetings meet returning men.
Father, son, aunt, all rejoice with mother,
sister, uncle, relatives and brother.


  FRA IT

23. Oktober 1940

Mit meinen Zivilsachen im Koffer fahre ich morgens früh noch einmal, diesmal aber zum letzten Mal nach Schleswig. Am Nachmittag bin ich wieder in Lübeck. Ich bin aus der Wehrmacht entlassen und bin wieder Zivilist.

Mit Wirkung vom 21. Oktober 1940 werde ich nachträglich zum Feldwebel befördert.

Damit ist dieser Krieg für mich aus. – Oder werde ich noch einmal wieder Soldat werden müssen?
      
                                                              ---------------------------------

 
With my civilian clothes in my case I travel to Schleswig early in the morning once more,  but this time it is for the last time. In the afternoon I am back in Lübeck. I have been discharged from the army and am a civilian again.

With effect from the 21st of October 1940 I am retrospectively promoted to sergeant.

That means this war is over for me. Or will I have to become a soldier yet again?


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FRA IT

Dienstag, 22. Oktober 2013

22. Oktober 1940

Zurück nach Lübeck.
 
Back to Lübeck.


FRA IT

Montag, 21. Oktober 2013

21. Oktober 1940

Der Urlaub ist abgelaufen. Ich fahre zurück nach Schleswig. Meine Entlassung ist mit dem heutigen Tage ausgesprochen.
Die Nacht muß ich allerdings noch einmal in der Kaserne verbringen.

 
My leave is over. I travel back to Schleswig. My discharge comes into effect on today's date. However I still need to spend the night in the barracks once more.



FRA IT

Mittwoch, 9. Oktober 2013

9. – 21. Oktober 1940

Mein 3. Urlaub!
 
My 3rd. leave!

FRA IT

Dienstag, 8. Oktober 2013

8. Oktober 1940

Morgens stelle ich mich dem Arzt vor. Da die Entlassung nicht sofort ausgesprochen werden kann, bekomme ich erst einmal einen 14tägigen Urlaub, der mir nach monatelangem Warten rechtlich auch zusteht. Gegen 9 Uhr fahre ich ab und bin nachmittags auch wieder in Lübeck.
 
In the morning I report to the doctor. Since my release can't be confirmed immediately, in the meantime I am given 14 days leave, which I richly deserve after months of waiting. I set off about 9 and am back in Lübeck in the afternoon.

FRA IT

Montag, 7. Oktober 2013

7. Oktober 1940

Der Arzt erscheint zu der am Vormittag angesetzten Revierstunde leider nicht, so daß ich noch einen weiteren Tag in Schleswig verbringen muß. Abends sehen wir im Speisesaal der Kaserne den Lustspielfilm „Der Maulkorb“, dazu die Wochenschau.
 
Unfortunately the doctor does not turn up in the morning for the scheduled sick parade, so that I have to spend yet another day in Schleswig. In the evening we watch a comedy film, "The muzzle"* in the barracks mess, and also the weekly news show.

*filmed version of a popular novel of 1936


FRA IT

Sonntag, 6. Oktober 2013

6. Oktober 1940

Sonntag. Mittag 113 Uhr fahre ich über Oldesloe, Neumünster nach Schleswig zurück. Es ist fürchterliches Regenwetter. Abends gehe ich mit Maiwaldt, der sich auch in Schleswig aufhält und auf seine Entlassung wartet, in die Stadt.
 
Sunday. At 1.13 p.m. I go back through Oldesloe, Neumünster to Schleswig. The rain is terrible. In the evening I to into town with Maiwaldt, who is also staying in Schleswig waiting for his discharge papers.


FRA IT

Samstag, 5. Oktober 2013

5. Oktober 1940

Um 5 Uhr morgens treffen wir in Altona ein. Ich setze mich in den Wartesaal. Erst 729 Uhr geht die Fahrt weiter nach Elmshorn, Wrist, Neumünster, Rendsburg nach Schleswig. Gegen 10 Uhr treffe ich dort ein.
Mit meinem Gepäck fahre ich nach Schloß Gottorp hinaus und melde mich hier auf der Schreibstube. Hier gibt mir der Bescheid, daß ich in einer Stunde wiederkommen soll. Solange setze ich mich in die Kantine. Nachher erzählt man mir auf der Schreibstube, daß ich bis Montag warten und hier bleiben müsse, um mich dann dem Arzt vorzustellen. Es gelingt mir aber doch, Sonntagsurlaub nach Lübeck zu bekommen, muß die Fahrt aber selbst bezahlen. Nachmittags fahre ich von Schleswig fort, wieder über Rendsburg, Neumünster, Altona, Hamburg und dann nach Lübeck. Um 8 Uhr abends bin ich im Hause.

 
At 5a.m. we arrive in Altona (station in Hamburg). I have a seat in the waiting room. The next train isn't till 7.29, through Elmshorn, Wrist, Neumünster, Rendsburg to Schleswig. I arrive there about 10a.m.
I go with my luggage to Gottorp castle and report to the office there. Here they tell me that I should come back in an hour.  I sit down in the mess to wait. Then they tell me in the office that I have to stay here and wait until Monday, so that I can then report to the doctor. But I manage to get leave to spend Sunday in Lübeck, although I have to pay the fare myself. I set off from Schleswig, back through Rendsburg, Neumünster, Altona, Hamburg and then to Lübeck. At 8p.m. I am at home.


FRA IT

Freitag, 4. Oktober 2013

4. Oktober 1940

Morgens 645 Uhr ziehe ich mit den beiden Urlaubern los nach Roxem. Hier müssen wir sehr lange auf der Landstrasse warten. Erst ¼ vor 9 Uhr kommt der Omnibus, der uns mitnehmen soll. Er ist mit Urlaubern voll besetzt, so daß uns nichts anderes übrig bleibt, als den hinter ihm folgenden LKW zu nehmen, der das Urlaubergepäck befördert. Glücklicherweise erwische ich noch einen Platz neben dem Fahrer. Wir fahren nach Brügge. Dort werden wir aufgestellt und eingeteilt. Durch Zufall bekomme ich einen Platz im Bus und kann damit wirklich zufrieden sein. Die Omnibusse waren nicht für die Alten da, die entlassen werden sollen! Um 10 Uhr setzt sich die Autokolonne in Bewegung. Es geht über Gent, Brüssel, Löwen, Tirlemont, Gondern nach Maastricht, wo wir um 4 Uhr nachmittags eintreffen. Um 545 Uhr fährt unser Urlaubszug ab. Bei Herzogenrath kommen wir über die deutsche Grenze. Hier gibt es warmes Essen und Trinken, und es folgt die Zollkontrolle, die ohne Belang ist. Wir fahren die Nach hindurch und kommen über München-Gladbach, Krefeld, Duisburg, Münster, Osnabrück, Bremen.
 
At 6.45 a.m. I set off with the two men on leave to Roxem. We have to wait here on the main road for a long time. The bus which should take us further does not arrive until quarter to 9. It is full of men on leave, so that all we can do is take the lorry which follows, which is transporting the luggage of the men on leave. Fortunately I manage to get a seat beside the driver. We go to Bruges. We assemble there and are divided up. By chance I get a seat in the bus and can be really pleased about it. The buses were not ordered for the veterans who are to be discharged! At 10 the column of vehicles sets off. We go through Ghent,  Brussels, Löwen, Tirlemont, Gondern to Maastricht, where we arrive at 4p.m.. At 5.45 our train for men on leave sets off. We cross the German border at Herzogenrath. Here we get something warm to eat and drink, then follow the border checks, which are quite pointless. We travel through the night and go through München-Gladbach, Krefeld, Duisburg, Münster, Osnabrück, Bremen.


FRA IT

Donnerstag, 3. Oktober 2013

3. Oktober 1940

Alle entbehrlichen militärischen Ausrüstungsstücke gebe ich ab. Dafür sind viele Laufereien und Formalitäten notwendig. Dann geht es ans Packen.
Ich verabschiede mich von vielen Kameraden, auch vom Hauptmann! Abends schaffe ich mein großes Paket im Verein mit den beiden morgen fahrenden Urlaubern nach Roxem. Dort stellen wir das Paket bei unserer Telephonwache unter.


I hand back as many pieces of military equipment as possible. This demands much running about and many formalities. Then I set about packing.
I say goodbye to many comrades, and to the Captain too! In the evening, together with the two men who are setting off on leave tomorrow, I manage to get my big package to Roxem. There we store the package at our telephone post.


FRA IT