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In Mori (Stockelsdorf) bei Lübeck aufgewachsen, habe ich bereits von 1916 bis 1918 am Ersten Weltkrieg im Füsilierregiment "Königin" Nr. 86 teilgenommen. Im August 1939 wurde ich als Veteran in die Wehrmacht eingezogen. In diesem Blog veröffentliche ich mein Kriegstagebuch.

Montag, 13. Juni 2011

Das verschwundene Denkmal - The missing monument

Am 13. Juni 1926, also heute vor genau 85 Jahren, wurde das Denkmal des Flensburger
Füsilier-Regiments 86 auf dem Burgplatz in Flensburg feierlich enthüllt.
Es gedachte der Kriegstoten des 1. Weltkrieges von annähernd 4000 Mann (97 Offiziere, 3899 Feldwebel und Mannschaften). Die Ungeheuerlichkeit dieser Zahl wird bereits an der Gefechtsstärke des Regiments bei Ausmarsch am 8. August 1914 (70 Offiziere, 3025 Feldwebel und Mannschaften) überdeutlich.

Wer nun für den heutigen Tag einen festlichen Akt erwartet oder auch nur das Denkmal besichtigen möchte, der wird enttäuscht sein – denn, es gibt weder einen Festakt noch gibt es ein Denkmal des FR 86 in Flensburg.
Wie es um das Leben in einer Gesellschaft bestellt ist, zeigt sich nicht zuletzt an ihrem Umgang mit den Toten. Das es jedoch nicht immer so einfach ist, den eigenen Toten in würdiger Form zu gedenken, zeigt, die folgende Recherche:


Das Denkmal „Auf der Wacht“
Der Entwurf „Auf der Wacht" folgte Vorgaben des Flensburger Magistrats und der städt. Kunstkommission, entgegen anderen Vorschlägen der 86er-Traditionsvereine. Ausgeführt wurde es vom Flensburger Bildhauer Andreas Treede. Spätere volkstümliche Bezeichnungen, wie „Steinerner Krieger", „Sitzender Krieger" oder „Der Nackte vom Burgplatz" beruhen auf Unkenntnis über den originalen Werktitel. Bei der Denkmals-Enthüllung betonte Festredner Oberst a.D. von Ahlefeldt die revisionistische Tendenz des Denkmals. Diese diene nicht nur als Ehrenstätte der „gefallenen Helden", sondern mahne vermittels seines Namens („Auf der Wacht") und seiner Lage nahe der deutsch-dänischen „Gewaltgrenze von Versailles" zum „Wiederaufbau unseres Vaterlandes". Aufstellungsort war der Burgplatz, der in der NS-Zeit in Schlageter-Platz umbenannt wurde. Auch in dieser Zeit wurde das Gedanken an die Soldaten des IR 86 für politische Zwecke genutzt und das Denkmal erfuhr zeitweilig eine nazistische Deutungsergänzung .
Erweitert um Gedenktafeln für die im II. Weltkrieg Gefallenen, wurde es bis in die 1960er Jahre zu Garnisonstagen offiziell genutzt.

Beginn einer Udyssee – kein Platz für ein „Kriegerdenkmal“
1974 wurde das Denkmal wegen neuer Straßenführungen (Fahrbahnverbreiterungen) auf das Westgelände der Duburg-Kaserne versetzt. Mit dem Abriss dieser Kaserne (1989/90) musste das Denkmal auch von dort wieder entfernt werden, stand es doch dem Neubau des Arbeitsamtes im Wege. Das Denkmal wurde in Einzelteile zerlegt und an der Hofeinfahrt zum Schulgebäude Schützenkuhle gelagert. Dort war es dann bis 2006 dem weiteren Zerfall ausgesetzt, bis die übrigen Teile dann zum Gelände des städtischen Bauhofs gebracht wurden.

Von der ursprünglichen Denkmalanlage ist mittlerweile nur noch der Hauptteil mit dem sitzenden Krieger erhalten geblieben. Die noch vorhandenen Teile des Denkmals stehen jedoch nicht unter Denkmalschutz, und eine Unterschutzstellung durch Eintragung in das Denkmalbuch ist auch vom zuständigen Landesamt für Denkmalpflege nicht geplant. Die untere Denkmalschutzbehörde hat sich dennoch in den vergangenen Jahren bemüht, einen geeigneten Standort für eine würdige Wiederaufstellung zu finden, und der Kulturausschuss der Stadt Flensburg hat sich mehrfach mit der Frage einer Wiederaufstellung befasst. Im November 2001 wurde abschließend durch den Kulturausschuss darüber beraten und beschlossen, das Denkmal nicht wieder aufzustellen und es von der Verwaltung nicht weiter zu pflegen.


Quelle: flensburg-online. de - http://www.flensburg-online.de/az/az-kriegerdenkmal.html

Zuständigkeit/ Verantwortung
Die Verwaltungszuständigkeit liegt bei der Unteren Denkmalschutzbehörde; die politsche Zuständigkeit liegt beim Kulturausschuß bzw. Bauauschuß der Flensburger Ratsversammlung. Das – allerdings nicht fachzuständige – Stadtarchiv würde aus grundsätzlichen Erwägungen die Einrichtung eines mit einer Infotafel ergänzten Denkmalgartens, eventl. auf dem Friedenshügel, begrüßen. Die Umsetzung dieser Idee scheitert derzeit leider an den zu erwartenden Kosten von mindestens 20.000 Euro.

Bildquelle: http://wohnpro.blogspot.com/2010/09/denkmal-auf-der-wacht.html



Ein besonderer Dank gilt dem Geschäftsführer der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Herrn Dr. Broder Schwensen, für die Unterstützung sowie seine freundliche Genehmigung, aus dem „Flexikon“ auszugsweise zitieren zu dürfen.
Sein „Flexikon“ ist ein hochinteressantes Lexikon mit vielen alphabetisch sortierten Themen rund um die Stadt Flensburg.
Ein weiterer Dank geht an Herrn Wolfgang Almenritter vom Wohnprojekt Freiland Flensburg GbR sowie www.flensburg-online.de für die freundliche Genehmigung, Text und Bild verwenden zu dürfen.


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