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In Mori (Stockelsdorf) bei Lübeck aufgewachsen, habe ich bereits von 1916 bis 1918 am Ersten Weltkrieg im Füsilierregiment "Königin" Nr. 86 teilgenommen. Im August 1939 wurde ich als Veteran in die Wehrmacht eingezogen. In diesem Blog veröffentliche ich mein Kriegstagebuch.

Donnerstag, 19. Mai 2011

19. Mai 1918

Morgens früh um 530 Uhr geht der Marsch weiter, der uns durch eine gute bekannte Gegend führt, Über Masnières und den Scheldekanal gelangen wir nach Rumilly. Wie hat sich das vertraute Dorfbild verändert! Viele Häuser liegen in Ruinen. Und noch im letzten Sommer sah der Ort so friedlich aus. Doch bei den Winterkämpfen der Engländer um Cambrai hat das liebe Dorf schwer gelitten. Der Ort, in dem ich im vorigen Jahr eine so schöne und lange Zeit verlebte, jetzt liegt er tot da. Und du, Irma Senée, wie mag es dir gehen, und wo magst du jetzt weilen? Solltest du wieder in Heimat kommen, dein Häuschen wirst du schon wiederfinden, aber in welchem zustande!

Wir marschieren weiter nach Cambrai, wo wir auf das erste Zivil stoßen. Auch diese schöne Stadt hat der Krieg arg mitgenommen. Die noch verbliebenen Einwohner haben sich in den Kellern wohnlich eingerichtet, haben Öfen eingebaut und die Kellerfenster vermauert. Auf diese Weise suchen sie Schutz gegen die häufigen Fliegerangriffe, die die Stadt zu bestehen hat. Mittags treffen wir in Cauvoir ein und beziehen unser Quartier in der Zuckerfabrik.

0530 hours in the morning our march continues, leading us through an area very well known to us. Via Masnières and the Schelde channel we reach Rumilly. But how much did the familiar village change! Many houses lie in ruins. And only the last summer the village looked so peacefully. But the lovely village suffered a lot during the winter fighting for Cambrai with the Englishmen. The village in which I had spent such a beutiful and long time, now it lies there dead. And you, poor Senée, how might you be, where are you now? Should you ever come back to your home, you might well find your house again, but in what a state!

We march on to Cambrai where we meet the first civilians. The war also raged this beautiful city. The inhabitants that are left accomodated themselves into the cellars, installed ovens and bricked the windows. This way, they search for shelter from the frequent air raids the city has to endure. At noon, we reach Cauvoir and take our quarters in the sugar factory.

FRA IT