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In Mori (Stockelsdorf) bei Lübeck aufgewachsen, habe ich bereits von 1916 bis 1918 am Ersten Weltkrieg im Füsilierregiment "Königin" Nr. 86 teilgenommen. Im August 1939 wurde ich als Veteran in die Wehrmacht eingezogen. In diesem Blog veröffentliche ich mein Kriegstagebuch.

Sonntag, 26. Mai 2013

26. Mai 1940

Wir gegeben uns zurück zum Park. Die heftige Artillerietätigkeit dauert unvermindert an. Unser Regiment, besonders die Radfahr-Kompanie, hat während der Nacht am Lys-Kanal viele Verluste gehabt. Wir halten ein lange Zeit im Park und warten. Ich lasse meine Wäsche auf dem Rasen trocknen. Endlich geht es los. Wir fahren durch Gent und werfen flüchtige Blicke auf die hübschen alten Kirchen und auf malerische Gebäude mit schönen Renaissancegiebeln. Erinnerungen an 1917 [14.10.1917, 17.10.1917] tauchen auf. Die Stadt ist unbeschädigt; aber in den Bezirken an der Schelde, wo sämtliche Brücken gesprengt sind, sieht es trostlos aus. Hier gibt es fürchterliche Zerstörungen. Die Straßen sind mit Glas übersät. 

Blick vom Heilig Huisken auf die Lys,
Bild:heilighuizeken.be
Weiter geht es über Mariakerke nach Drongen, wo wir lange halten. Etwas hinter dem Ort gehen wir in dem an der Lys gelegene Café „Heilig Huiscken“ ins Quartier. Mit Hebecker, Onken und Butt trinke ich einige Flaschen Wein. Auf einem Liegestuhl verbringe ich die Nacht; leider habe ich sehr schlecht darauf geschlafen. Hinzu kommt, daß am Nachmittag ein fürchterliches Unwetter herrschte. Mächtige Regenschauer und ein Gewitter ginen auf uns nieder, so daß unsere Sachen schrecklich durchnäßt sind. Während der ganzen Nacht hören wir lebhaftes Artilleriefeuer. Wir warten auf unseren Einsatz.
 
We return to the park. The fierce artillery activity continues unabated. Our regiment, especially the bicycle company, has many losses during the night at the Lys Canal. We stop for a long time in the park and wait. I set my washing to dry on the lawn. Finally we set off. We travel through Ghent and catch fleeting glimpses of the attractive old churches and picturesque buildings with lovely Renaissance gables. Memories of 1917 surface [14.10.1917, 17.10.1917]. The town is undamaged; but in the districts by the Scheldt, where all bridges have been blown up, things look wretched. Here there is terrible damage. The street are covered with shards of glass. 
We go on through Mariakerke to Drongen, where we have a long pause. Some way behind the town we go into billets at the café „Heilig Huiscken“, which is right beside the Lys. I drink a few bottles of wine with Hebecker, Onken and Butt. I spend the night on a deckchair; unfortunately I slept really badly  on it. To make matters worse, in the afternoon there is a terrible storm. Torrential rain and a thunderstorm descended on us, so that our belongings are horribly soaked. We hear lively artillery fire throughout the night. We are waiting to go into action.

FRA IT