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In Mori (Stockelsdorf) bei Lübeck aufgewachsen, habe ich bereits von 1916 bis 1918 am Ersten Weltkrieg im Füsilierregiment "Königin" Nr. 86 teilgenommen. Im August 1939 wurde ich als Veteran in die Wehrmacht eingezogen. In diesem Blog veröffentliche ich mein Kriegstagebuch.

Samstag, 17. September 2011

17. September 1918

1 Uhr morgens fahre ich mit dem Holstein-Zug ab über Bremen, Osnabrück, Münster, Haltern, Recklinghausen, Duisburg.

At one 'o clock a.m. I leave with the Holstein train via Bremen, Osnabrück, Münster, Haltern, Recklinghausen and Duisburg.

FRA

All'una del mattino partiamo col treno dell'Holstein via Brema, Osnabrück, Münster, Haltern, Recklinghausen e Duisburg.

Freitag, 16. September 2011

16. September 1918

Erst heute um 1040 Uhr fahre ich nach beendetem Urlaub von Lübeck ab. Da der Holstein-Zug schon vorgestern abgefahren ist und der Hansa-zug, der 308 Uhr nachmittags fährt, uns nicht mitnimmt, sind wir genötigt, bis zum späten Abend in Hamburg zu bleiben.
Ich schlendere abends ein wenig auf der Reeperbahn umher und besuche das Panoptikum.



Only today at 1040 a.m. I leave Lübeck at the end of my furlough. Since the Holstein train already left the day before yesterday and the Hansa train leaving at 0308 p.m. does not pick us up, we are forced to stay in Hamburg until late evening. I stroll around a little on the Reeperbahn and pay a visit to the Panoptikum.


FRA

Solo oggi, alle 10.40, lascio Lubecca alla fine della mia licenza. Dato che il treno di Holstein è già partito l'altroieri e quello dell'Hansa in partenza alle 03.08 non abbiam potuto prenderlo, siamo costretti a restare ad Amburgo fino a tarda sera. Faccio un giro sulla Reperbahn e visito il Panoptikum.

Freitag, 2. September 2011

Walter Flex: Der Urlauber

Im Kriegslärm war ich aus der Welt verschollen,
ein Heimatloser, der kein Obdach hat.
Nun leb´ ich wieder in dem schicksalsvollen,
rastlosen Lärm der Stadt.

Ich geh´ die Straßen auf, die Straßen nieder
Und trete suchend in die Schenken ein
und suche wieder, suche immer wieder
und bleibe unter Tausenden allein.

Verscholl´ne schöne Jugend, du! Vergebens
im Schwall der bunten Stadt such´ ich nach dir,
und schauernd fühl´ ich´s: ach, die Gier des Lebens
ist fremd und furchtbar wie des Todes Gier.

Zuweilen nur auf menschenstillen Wegen,
wenn sich der dunkle, scheue Abend naht,
spür´ ich´s im Dämmern wie ein Handauflegen,
und eine Stimme ruft mir: „Kamerad!“ …

Dann bleib´ ich mit geschloss´nen Augen stehen,
indes mir alles Blut zum Herzen treibt,
und höre Stimmen, die im Winde verwehen,
und nur das Heimweh nach den Toten bleibt.


Walter Flex: Im Feld zwischen Tag und Nacht. Gedichte

deutscher Schriftsteller und Lyriker,
(* 6. Juli 1887 in Eisenach; † 16. Oktober 1917 bei Pöide (Peude) auf der estnischen Insel Saaremaa (Ösel)).




The following text is a translation of the poem "Der Urlauber" from Walter Flex. It tries to capture the mood and idea of the poem, without trying to keep up rhymes. It is not an official english version of the poem.


Walter Flex: The Vacationer

Lost from the world in the noise of war,
a homeless without shelter.
Now again I live in the ceaseless noise of the city,
full of destiny.

I walk the streets, up and down,
entering the Inns I am searching,
searching again and again,
and still stay alone amongst thousands.

Oh wonderful, missing youth! In vain
I search the colorful city for you,
and shuddering I feel: oh, the greed of life
is as strange as the greed of death.

Sometimes only, on deserted pathes,
when dark and shy evening closes in,
I feel it in the dawn like a resting hand,
and a voice calls to me "Comrade!".....

Then I pause for a moment with eyes closed,
with all blood streaming to my heart,
hearing voices that are gone with the wind,
and only the yearning for dead remains.


From:
Walter Flex: In the field between day and night. Poems.


Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/Walter_Flex

FRA


Il seguente testo è la traduzione della poesia "il soldato in licenza", di Walter Flex. Essa cerca di trasmettere il sentimento della poesia, senza la ricerca della rima. Non è una versione ufficiale in inglese della poesia.


Walter Flex: il soldato in licenza

Perso nel mondo nel fragore della guerra,
senza casa ne' rifugio.
Adesso, di nuovo, vivo nel fragore incessante della città,
in balìa della sorte.

Cammino per le strade, su e giù,
entrando nelle bettole che vado cercando,
continuando a cercare,
e sono comunque solo tra migliaia.

Oh, bellissima giovinezza che se ne va! Invano
cerco per te la città piena di colori,
e mi sento rabbrividire: oh, la bramosia della vita
è strana tanto quanto quella della morte.

Talvolta, su sentieri deserti,
quando finisce la scura e timida sera,
all'alba mi sento come una mano languida,
e una voce mi chiama: "Camerata!"....

Allora mi fermo per un momento, con gli occhi chiusi,
con tutto il sangue che corre verso il cuore,
ed odo voci che sono andate nel vento,
e resta solo il rimpianto dei caduti.


Da:
Walter Flex: al fronte tra giorno e notte. Poesie


Mittwoch, 31. August 2011

31. August 1918

1230 Uhr morgens Abfahrt von Köln mit dem Schnellzug über Düsseldorf, Duisburg, Münster, Osnabrück, Bremen, Hamburg nach Lübeck. Schon am Vormittag um 1005 Uhr bin ich in Lübeck.
Mit der Straßenbahn fahre ich nach Krempelsdorf hinaus und bin bald darauf zu Hause. Noch am gleichen Tag melde ich mich beim Gemeindevorsteher an.

Mein Urlaub läuft bis zum 15. September 1232 Uhr vormittags.


1230 in the morning we depart with a fast train from Cologne via Düsseldorf, Münster, Osnabrück, Bremen and Hamburg to Lübeck. Already at 1005 a.m. I am in Lübeck.
I use the tram to get out to Krempelsdorf and soon after I am at home.
The same day, I report to the comunity principal.

My furlough ends on September 15th, 1232 a.m.

FRA

A mezzogiorno e mezzo partiamo con un treno veloce da Colonia, via Düsseldorf, Münster, Osnabrück, Brema e Amburgo verso Lubecca. Scendo dal treno a Krempeldorf e ben presto sono a casa.
Lo stesso giorno sono a rapporto dal sindaco.


La mia licenza finirà il 15 settembre, alle 12.32


Dienstag, 30. August 2011

30. August 1918

Morgens um 4 Uhr Abfahrt über Chimay, Givet, Namur, Lüttich, Verviers, Herbesthal, Aachen nach Düren. Hier verlasse ich mit meinen Kameraden den Urlauberzug, obgleich wir Anweisung haben, bis Halle zu fahren und erst dort umzusteigen. Von Düren fahren wir mit einem Personenzug nach Köln.

In the morning at 4 a.m. we continue via Chimay, Givet, Namur, Lüttich, Verviers, Herbesthal and Aachen to Düren. Here, I leave the train with my comrades, although we were ordered to continue to Halle and only there change trains. From Düren, we take a passenger train to Cologne.

FRA

La mattina alle 4.00 ripartiamo via Chimay, Givet, Namur, Lüttich, Verviers, Herbesthal e Aachen verso Düren. Qui, nonostante ci abbiano ordinato di continuare fino a Halle e solo lì cambiare, con i miei camerati abbandoniamo il treno. Da Düren prendiamo un treno passeggeri per Colonia.



Sonntag, 28. August 2011

28. August 1918

Nachmittags erhalte ich die telefonische Nachricht, daß ich am folgenden Tag meinen Urlaub antreten soll. Am Abend werden alle Sachen zusammengepackt.
Um 230 Uhr morgens mache ich mich mit meinem Gepäck auf den Weg nach Bruyères. Dort gesellen sich zu mir noch sechs andere Kameraden von der Fernsprech-Abteilung, die auch mitfahren wollen. Wir trinken noch Kaffee in Bruyères, verstauen unser Gepäck auf einem Wagen, setzen uns selbst darauf und fahren um ½ 4 Uhr nach Laon. Um 520 Uhr soll unser Urlaubszug abfahren. Wir warten und warten, es kommt jedoch kein Zug. So stehen wir den ganzen Morgen mit unseren Affen [Fellrucksack] vor dem Bahnhof. Eine ungeheure Zahl von Urlaubern hat sich hier angesammelt. Stunden um Stunden vergehen. Unser Warten erstreckt sich schon auf den Nachmittag. Die Stimmung unter den vielen Urlaubern ist nicht gerade sehr schön. Um die Mittagszeit stiebt die Menge beim Erscheinen feindlicher Flieger einige Male auseinander; denn erst vor einigen Tagen haben hier abgeworfene Bomben ein schreckliches Blutbad angerichtet. Schließlich werden von der ungeduldig werdenden Masse die Bahnhofstüren eingebrochen. Die Offiziere sind der Menge an Soldaten gegenüber völlig machtlos. Um 3 Uhr kommt endlich der Zug an. Einige Augenblicke später ist er restlos überfüllt. Sogar auf den Dächern und den Puffern der Wagen sitzen die Soldaten. Die Fahrt geht über Marle, Vervis, Hirson nach Anor. Hier muß alles aussteigen. Der Muz. [MUZ= Militär Urlauber Zug?] Holstein, mit dem wir fahren wollten, ist bereits weggefahren. Deshalb werden wir Holsteiner dem Schlesierzug zugeteilt.

Anmerkung: Vor Jahren wurde Dieter am 01.08.1916 eingezogen und erhält nun seinen zweiten Fronturlaub. Erstmalig durfte er am 1. August 1917 nach genau einem Jahr für 2 Wochen nach Hause.


In the afternoon, I receive words that I am to start a two-week furlough the following day. In the evening, all things get packed.
0230 in the morning I pick up with my baggage and leave for Bruyères. There, 6 other comrades from the signallers department join me, that are also on leave. We drink a coffee in Bruyéres, stow our baggages on a wagon, sit on top of it and travel at 0330 to Laon. At 0520 our leaver's train is to depart. We wait and wait, but no train arrives. So we wait all morning in front of the station with our knapsacks on our backs.An enormeous number of leavers has gathered meanwhile. Hours and hours are passing. Meanwhile, it became afternoon. Many of the leavers are not in a very good mood. Around noon, the crowd quickly disperses several times when enemy aeroplanes appear; just a few days ago, bombs that were dropped here created a major bloodshed. Finally, the station doors are broken in by the impatient crowd. The officers are helpless against the number of soldiers. Then, at 3 p.m. the train arrives. Some moments later, it is completely crammed. Even on the wagon's roofs and bumpers there are soldiers. We travel via Marle, Vervis, Hirson to Anor. here, everyone has to leave the train. The train for Holstein that we were to take, has already left. Hence, we get assigned to the Silesian's train.

Note: Two years ago on
August 1st, 1916, Dieter was conscripted and now receives his second furlough. The first time he was allowed to leave on August 1st, 1917 after exactly one year for two weeks.

FRA

Nel pomeriggio mi dicono che sto per avere una licenza di due settimane da domani. A sera il bagaglio è già pronto.
Alle 02.30 del mattino prendo le mie cose e si parte per Bruyères. Là mi raggiungono altri due camerati del reparto segnalatori, anche loro sono in licenza. Beviamo un caffè a Bruyères, sistemiamo i bagagli in una vettura, ci sediamo sopra e partiamo alle 03.30 per Laon. Alle 05.30 il nostro treno dovrebbe partire. Aspettiamo e aspettiamo, ma non arriva nessun treno. Così stiamo tutta la mattina ad aspettare il treno con lo zaino in spalla. Un enorme numero di soldati in licenza si è radunato nel frattempo. Le ore passano e, intanto, siamo già di pomeriggio. Molti dei soldati in licenza non sono molto di buonumore. Verso mezzogiorno, la folla si disperde velocemente per parecchie volte al comparire degli aerei nemici; solo pochi giorni fa le bombe cadute qui avevano provocato un macello. Alla fine i soldati impazienti sfondano le porte della stazione. Gli ufficiali sono inermi di fronte a un tale numero di soldati. Finalmente alle 3 del pomeriggio il treno arriva. Pochi attimi ed è già strapieno. Ci sono soldati perfino sul tetto e sui respingenti. Viaggiamo via Marle, Vervis, Hirson verso Anor. Qui tutti dobbiamo scendere dal treno. Il treno per Holstein, quello che dovevamo prendere noi, è già partito. Allora veniamo assegnati al treno della Slesia.


Nota: due anni fa, il
primo di agosto 1916, Dieter fu arruolato ed ora riceve la sua seconda licenza. La prima volta gli era stato permesso di partire il primo agosto 1917 per due settimane, dopo un anno esatto.


Dienstag, 16. August 2011

16. August 1918

Für einen erkrankten Kameraden werde ich nach Cheret bei Bruyères kommandiert. Dort mache ich Stationsdienst. Unsere Station befindet sich in einem kleinen Bunker über dem Schloß.
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Der Stationsdienst, den wir mit 2 Mann verrichten, gefällt mir tadellos. Das hält man schon aus! Kein Mensch kümmert sich hier um uns. Cheret und Bruyères liegen beide im Festungsgürtel von Laon.


I am ordered off to Cheret near Bruyères to replace an ill comrade. There, I am servicing the station. Our station is located inside a small bunker above the castle.
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I like the service that we do with two men servicing the station. That is something we can well bear! No one takes notice of us here. Cheret and Bruyères both are located within the belt of fortifications of Laon.


Mi ordinano di spostarmi a Cheret, vicino Bruyères, per sostituire un camerata malato. Qui presto servizio nella stazione delle comunicazioni. Essa è situata in un piccolo bunker sopra il castello.
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Mi piace il servizio che svolgo con due uomini nella stazione. E' qualcosa che possiamo ben sopportare!. Nessuno fa caso a noi lì. Sia Cheret che Bruyères sono situate sulla cintura difensiva di Laon.



Das "Schloss" in Cheret ist heute ein Hotel.
Today the "castle" of Cheret is a hotel.
Oggi il "castello" di Cheret è un hotel.


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