Nachdem wir uns sehr herzlich von der Familie Laevens verabschiedet haben, erfolgt um 6 Uhr morgens der Abmarsch der Kompanie. Der motorisierte Teil der Kompanie fährt voraus. Wir fahren über Torhout, wo viele Zerstörungen sind. Besonders die Kirche hat schwer gelitten. In Beveren machen wir Quartier für die Kompanie. Ich habe bereits ein tadelloses Zimmer mit prima Bett für mich erobert, als wir hören, daß wir hier nicht bleiben sollen. Nach Mittag fahren wir mit unserem Auto zum Verpflegungsempfang nach Rousselaere. Nach dem Empfang suchen wir mit unserem Auto eine Reparaturwerkstatt auf; einige Zündkerzen müssen erneuert werden. In der Stadt haben Fliegerbomben schweren Schaden angerichtet. Es hat viele Tote unter der Zivilbevölkerung gegeben.
[Karte]
Mit Clasohm besuche ich den Ehrenfriedhof für die Gefallenen von 1914/15. Etwas 1500 deutsche Gräber sind hier. Die einfachen schwarzen Kreuze sind mit Namensaufschrift, Geburtsdatum und Todestag versehen. Der Gesamteindruck der Anlage ist wunderhübsch. Eine große steinerne Pyramide mit Gedenkinschrift in deutscher Sprache und den Namen der hier beigesetzten erhebt sich vor dem Ehrenhain.
Nicht weit davon liegt der Friedhof für die gefallenen Belgier, daneben der für die Engländer und zwei kleinere für die dort beigesetzten Franzosen. Nach der Rückkehr vom Kirchhof treffen wir zufällig auf die kleine Kolonne unserer Autos, denen wir uns anschließen. Die Weiterfahrt geht über Rumbeke, Kachtem, Iseghem, Ingelmunster, Knurne nach Kortriyk. Die gesprengten Brücken über die Lys sind durch Notbrücken erstetzt. Der Weg über unsere Brücke führt uns quer durch einen Tennisplatz. Weiter geht es über Kooigem, Warcoing, Pecq, Rameignies, Chin, Froyennes nach Tournai. Hier lagen wir über längere zeit im 1. Weltkrieg. Die herrliche Kathedrale scheint vom Krieg unberührt zu sein; aber längst der Schelde ist alles zerstört; sämtliche Brücken sind gesprengt. Überall erblicken wir scheußliche Spuren der stattgehabten Kämpfe. Schon unterwegs waren mir englische Soldatengräber aufgefallen. Nach Aussage der Bewohner haben die Tommies sich überall schrecklich aufgeführt, und es herrscht bei allen Leuten eine große Erbitterung über sie. Hier machen wir Quartier, wobei es immer meine Aufgabe ist, die Hauptarbeit zu leisten. Man spricht nicht mehr flämisch; hier wohnen Wallonen. Nun hilft nur noch die französische Sprache. Wie mir Einwohner erzählen, haben die Engländer 3 Zivilisten erschossen, weil sie der Aufforderung zu flüchten nicht nachkommen wollten. Nach Aussage der Bewohner haben die Briten fürchterlich gehaust, sinnlos geplündert, gestohlen und Eigentum vernichtet. Ich bin abends rechtschaffen müde und lege mich ins Stroh.
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Mit Clasohm besuche ich den Ehrenfriedhof für die Gefallenen von 1914/15. Etwas 1500 deutsche Gräber sind hier. Die einfachen schwarzen Kreuze sind mit Namensaufschrift, Geburtsdatum und Todestag versehen. Der Gesamteindruck der Anlage ist wunderhübsch. Eine große steinerne Pyramide mit Gedenkinschrift in deutscher Sprache und den Namen der hier beigesetzten erhebt sich vor dem Ehrenhain.
Nicht weit davon liegt der Friedhof für die gefallenen Belgier, daneben der für die Engländer und zwei kleinere für die dort beigesetzten Franzosen. Nach der Rückkehr vom Kirchhof treffen wir zufällig auf die kleine Kolonne unserer Autos, denen wir uns anschließen. Die Weiterfahrt geht über Rumbeke, Kachtem, Iseghem, Ingelmunster, Knurne nach Kortriyk. Die gesprengten Brücken über die Lys sind durch Notbrücken erstetzt. Der Weg über unsere Brücke führt uns quer durch einen Tennisplatz. Weiter geht es über Kooigem, Warcoing, Pecq, Rameignies, Chin, Froyennes nach Tournai. Hier lagen wir über längere zeit im 1. Weltkrieg. Die herrliche Kathedrale scheint vom Krieg unberührt zu sein; aber längst der Schelde ist alles zerstört; sämtliche Brücken sind gesprengt. Überall erblicken wir scheußliche Spuren der stattgehabten Kämpfe. Schon unterwegs waren mir englische Soldatengräber aufgefallen. Nach Aussage der Bewohner haben die Tommies sich überall schrecklich aufgeführt, und es herrscht bei allen Leuten eine große Erbitterung über sie. Hier machen wir Quartier, wobei es immer meine Aufgabe ist, die Hauptarbeit zu leisten. Man spricht nicht mehr flämisch; hier wohnen Wallonen. Nun hilft nur noch die französische Sprache. Wie mir Einwohner erzählen, haben die Engländer 3 Zivilisten erschossen, weil sie der Aufforderung zu flüchten nicht nachkommen wollten. Nach Aussage der Bewohner haben die Briten fürchterlich gehaust, sinnlos geplündert, gestohlen und Eigentum vernichtet. Ich bin abends rechtschaffen müde und lege mich ins Stroh.
After we said a warm goodbye to the Laevens family the Company succeeded in setting off at 6a.m. The motorised section of the Company leads. We drive through Torhaut, where there has been much destruction. The church in particular has suffered badly. In Beveren we establish quarters for the Company. I have just claimed an impeccable room with an excellent bed for myself when we hear that we are not to stay here. At around mid-day we take the car to the provisions centre in Rousseolaere. After we do the pick-up we look up a garage; some spark-plugs need to be replaced. In the town bombers have done a lot of damage. There have been many deaths among the civilian population.
[Map]
With Clasohm I visit the military cemetery for the dead of 1914/15. There are aroung 1500 German graves here. The simple black crosses show name, date of birth and date of death. The overall impression of the setting is very lovely, A great stone pyramid with memorial inscription and the the names of those buried here rises in front of the grove of honour.
Not far from here lies the cemetery for the fallen Belgians, and after that the one for the English and two smaller ones for the French. After we return from the cemetery we meet by chance a small column of our vehicles, and we join it. The journey continues through Rumbeke, Kachtem, Isegheim, Ingelmunster, Knurne to Kortriyk. The blown-up bridges over the Lys are replaced with temporary bridges. Our route over the bridges takes us straight through a tennis court. We go on through Kooigem, Warcoing, Pecq, Rameignies, Chin, Froyennes to Tournai. We were here for a long time during the 1st World War. The glorious cathedral seems untouched by the war; but along the Schelde everything is destroyed; all the bridges are blown up. Everywhere we see horrible traces of the fighting which took place here. Even as we were travelling English graves struck me. According to what the locals say the Tommies behaved terribly, and all feel very bitter towards them. We set up quarters here, at which point it is always my responsibility to do most the work. They don’t speak Flemish any more; here live Walloons. Only the French language is any use now According to what the locals tell me the English shot 3 civilians here because they did not want to follow the order to flee. As the inhabitants tell it, the British lived in a horrible way, plundered senselessly, stole, and destroyed possessions. I am justifiably tired in the evening and lie down on the straw.
FRA IT
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With Clasohm I visit the military cemetery for the dead of 1914/15. There are aroung 1500 German graves here. The simple black crosses show name, date of birth and date of death. The overall impression of the setting is very lovely, A great stone pyramid with memorial inscription and the the names of those buried here rises in front of the grove of honour.
Not far from here lies the cemetery for the fallen Belgians, and after that the one for the English and two smaller ones for the French. After we return from the cemetery we meet by chance a small column of our vehicles, and we join it. The journey continues through Rumbeke, Kachtem, Isegheim, Ingelmunster, Knurne to Kortriyk. The blown-up bridges over the Lys are replaced with temporary bridges. Our route over the bridges takes us straight through a tennis court. We go on through Kooigem, Warcoing, Pecq, Rameignies, Chin, Froyennes to Tournai. We were here for a long time during the 1st World War. The glorious cathedral seems untouched by the war; but along the Schelde everything is destroyed; all the bridges are blown up. Everywhere we see horrible traces of the fighting which took place here. Even as we were travelling English graves struck me. According to what the locals say the Tommies behaved terribly, and all feel very bitter towards them. We set up quarters here, at which point it is always my responsibility to do most the work. They don’t speak Flemish any more; here live Walloons. Only the French language is any use now According to what the locals tell me the English shot 3 civilians here because they did not want to follow the order to flee. As the inhabitants tell it, the British lived in a horrible way, plundered senselessly, stole, and destroyed possessions. I am justifiably tired in the evening and lie down on the straw.
FRA IT
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